Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) & 
kognitive Verhaltenstherapie (kVT)

Psychotherapie Allgemein

Setting: Psychotherapie erfolgt entweder in Gruppentherapie (4-10 Personen) oder im Einzelsetting (1:1). Auch sind Familientherapeutische Sitzungen oder Paar- und Sexualtherapie teil. Video-Sitzungen sind außerdem auch möglich.

Kostenübernahme: Sofern der/die Praxisinhaber*in einen Kassensitz besitzt, wird die Psychotherapie komplett von Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Eine Privatpraxis behandelt ausschließlich Privatversicherte (=Kostenübernahme durch Ihre private Versicherung) oder Selbstzahler*innen (keinerlei Kostenübernahme von Kassen).

TIPP: Sollten Sie bedauerlicherweise von mehreren Praxen abgelehnt worden sein, können Sie einen derartigen Nachweis (Notiz der zahlreichen Ablehnungen) bei Ihrer Krankenkasse einreichen, wobei dann Ihre Therapie häufig von Ihrer Kasse auch in einer Privatpraxis (s.o.) übernommen wird. Informieren Sie sich dafür bei Ihrer Kasse und/oder dem/r Therapeuten/in.

 

Zugang und Therapieplatz: 

Sie benötigen keine Überweisung. Melden Sie sich zu den jeweils angegebenen Sprechzeiten in Ihrer angestrebten Praxis und vereinbaren Sie - wenn möglich - ein Erstgespräch. Daraufhin folgen zwei bis neun probatorische Sitzungen (Kennenlernen, Problembeschreibung, Diagnostik, Klärung der gegenseitigen "Passung", Klärung Indikation Psychotherapie, Psychotherapieantragstellung). Daraufhin beginnt - sofern seitens der Praxis Kapazitäten vorhanden sind - Ihre Therapie.

Der Psychotherapieantrag wird innerhalb/gegen Ende der probatorischen Sitzungen vom Therapeut*in gestellt. Ihr/e Therapeut*in benötigt zur Antragstellung einen Konsiliarbericht (fertiger Ausdruck), der von Ihrem Haus- oder Facharzt (Neurologe/in, Psychiater*in, o.ä.) ausgefüllt wird. Hierbei wird überprüft, ob Sie körperlich im Stande sind, eine Psychotherapie zu absolvieren und bestätigt, dass Ihre Probleme/Ihr Anliegen nicht durch organische (körperliche) Probleme verursacht wird/werden. Darauf werden Sie natürlich von Ihrem Therapeut*in hingewiesen.

 

Kurzzeittherapie (KZT) vs. Langzeittherapie (LZT):
Durchführung von:

KZT: 12 Sitzungen (KZT1) und bei Bedarf möglich weitere 12 Sitzungen (KZT2) = 24 Sitzungen (KZT1 gefolgt von KZT2), oder dann Übergang in LZT, aber insgesamt, maximal 100 Sitzungen.
LZT: bis zu 100 Sitzungen.

Systemische Therapie: Maximal 48 Sitzungen.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP):

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) bzw. psychodynamische Therapie, basiert auf der Annahme, dass unbewusste Konflikte, frühkindliche Beziehungserfahrungen und intrapsychische Dynamiken das aktuelle Erleben und Verhalten maßgeblich beeinflussen. Ziel der TP ist u.a., diese unbewussten Prozesse bewusst zu machen, um so eine tiefgreifende Veränderung des Erlebens und Ihrer individuellen Situation bzw. Problematik zu ermöglichen.

In der therapeutischen Beziehung wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem Patient*innen ihre inneren Konflikte, Ängste und Wünsche explorieren können. Ich helfe, wiederkehrende Beziehungsmuster und Schemata zu erkennen und zu bearbeiten, oder gravierende Ereignisse zu verarbeiten. Die Theorie basiert auf der Neurosenlehre und den innerpsychischen (unbewussten/vorbewusste) Konflikten, welche Spannungszustände manifestieren und so zu psychischem Leid führen. Neurosen sind Verarbeitungsergebnisse konflikthafter innerer Spannungen, die aus unbewussten inneren Konflikten (Grundkonflikte) entstehen und sich in Symptomen wie Ängsten, Zwängen, Persönlichkeitsstörungen, Sucht, Depressionen etc. äußern. Sie beruhen oft auf frühen Beziehungserfahrungen und ungelösten Grundkonflikten. Die tiefenpsychologische Therapie zielt darauf ab, diese unbewussten Dynamiken verstehbar und bearbeitbar zu machen.

Verhaltenstherapie (VT):
- heute genannt: kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein tendenziell zielorientiertes Verfahren, das auf der Annahme basiert, dass Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen miteinander verknüpft sind. Dysfunktionale Denkmuster können demnach zu emotionalen und verhaltensbezogenen Problemen führen. Eine klassische Basis stellt das Bio-Psycho-Soziale-Modell dar: Das Modell beschreibt psychische Gesundheit als Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren. Es berücksichtigt genetische Dispositionen, individuelle Erfahrungen und das soziale Umfeld gleichermaßen. Psychotherapie setzt an allen drei Ebenen an, um nachhaltige Veränderung zu ermöglichen.

In der KVT werden Patient*innen angeleitet, ihre automatischen Gedanken und zugrunde liegenden Überzeugungen zu identifizieren, zu hinterfragen und durch realistischere, hilfreichere Gedanken zu ersetzen. Verhaltensexperimente, Expositionsübungen und das Erlernen von Bewältigungsstrategien sind zentrale Bestandteile der Therapie.

Sie entwickelte sich innerhalb der 3 Wellen:
Erste Welle: Klassische Verhaltenstherapie, basierend auf den Prinzipien der Konditionierung.
Zweite Welle: Einführung kognitiver Elemente, Fokus auf die Veränderung dysfunktionaler Gedanken (z.B. KVT).
Dritte Welle: Integration achtsamkeits- und akzeptanzbasierter Ansätze, wie z.B. die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) oder die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), erhöhter Fokus Gefühle und Schemata sowie Beziehungen.

Zur vierten Welle werden eHealth, VR-Therapie, AR-Technologie, Wearables , künstliche Intelligenz & co. zählen.
 

Unterschiede zwischen TP und KVT, kurzgefasst:

Während die TP einen tiefenpsychologischen Zugang wählt und sich auf die Aufarbeitung unbewusster Konflikte und Beziehungsmuster konzentriert, verfolgt die KVT einen eher symptomorientierten Ansatz mit Fokus auf die Veränderung dysfunktionaler Gedanken und Verhaltensweisen. Die TP ist oft längerfristig angelegt und legt großen Wert auf die therapeutische Beziehung, während die KVT meist kürzer ist und strukturierter vorgeht - jedoch ist dies auch sehr unterschiedlich. Beide Verfahren - je nach Bedarf - richten sich sowohl auf Vergangenheit (Entstehung), Gegenwart (aufrechterhaltende Faktoren) und Zukunft (Verhaltensveränderung, neuer Umgang, etc.). Die Methoden und Betrachtungsweisen von Störungen, Problemen und Dynamiken unterscheiden sich dabei signifikant. Zahlreiche Studien zeigen, dass beide Verfahren wirksam sind, teilweise gibt es Empfehlungen bzw. Tendenzen von "besserer Eignung".
 

Integrativer Therapieansatz:

Durch meine fundierte Ausbildung in beiden Verfahren bin ich in der Lage, flexibel und individuell auf die Bedürfnisse meiner Patient*innen einzugehen. Je nach Problemlage und Zielsetzung kann der Schwerpunkt auf einem der beiden Verfahren liegen oder es wird ein integrativer Ansatz gewählt, der Elemente beider Therapierichtungen kombiniert.

Aktuelle Studien belegen, dass integrative Therapieansätze, die verschiedene therapeutische Methoden sinnvoll miteinander verbinden, oft besonders effektiv sind. So zeigen Metaanalysen, dass sowohl psychodynamische als auch kognitive Verhaltenstherapien vergleichbare Wirksamkeit aufweisen und eine Kombination beider Ansätze in vielen Fällen von Vorteil sein kann.

Mein Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Therapieplan zu entwickeln, der auf Ihre spezifischen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist und Ihnen den bestmöglichen therapeutischen Nutzen bietet.

 

Insgesamt gibt es drei anerkannte Psychotherapieverfahren:

Neben psychodynamischen Verfahren (Psychoanalyse & tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie) und der Verhaltenstherapie gehört außerdem die systemische Psychotherapie (ST) zu den anerkannten und genehmigten Psychotherapieverfahren.

Systemische Therapie kurzgefasst: Sie arbeitet mit Paaren, ganzen Familien, Gruppen oder auch im Einzelsetting und legt den Fokus auf Ressourcen, Wechselwirkungen und Lösungen.  Sie eignet sich besonders bei familiären oder Paar-Konflikten. 

Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz (PT HPG)

Achtung: Unterscheiden Sie dringend von Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz. Psychotherapeutische Angebote von Heilpraktiker*innen ist unter ärztlichen und psychologischen Kolleg*innen höchst umstritten sowie nicht mit einer akademischen, wissenschaftlichen und professionellen Ausbildung (mind. 8 Jahre, meist 12 Jahre+) zu vergleichen. PT nach dem HPG muss außerdem - bis auf wenig Ausnahmen durch Zusatz-Versicherungsleistungen - ausschließlich selbst getragen werden.

Psychotherapie darf - davon abgesehen - ausschließlich von ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeut*innen durchgeführt werden. Ärzte*inne absolvierten ein Humanmedizin-Studium und absolvierten eine fachärztliche psychotherapeutische Ausbildung. Psycholog*innen absolvierten ein Bachelor- und Master-Studium in Psychologie (späterer Schwerpunkt auf klinische Psychologie) sowie daraufhin eine weitere, vieljährige Psychotherapieausbildung (3-10 Jahre).

Marvin Kröckel
Psychologe M.Sc.
Psychologischer Psychotherapeut für Erwachsene
Zusatzapprobation für Kinder- und Jugendpsychotherapie                                            
Doktorand Pflegewissenschaften                
Freiberuflicher Dozent 
Ergotherapeut
Entspannungstherapeut 
Ernährungsberater
Fitnesstrainer

Tel.:     0151 44539461
Mail.:  k.m-psychologe@gmx.de
Web.:  www.beratung-kröckel.de

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